Ernst Abbe
Lebensdaten | 1840 - 1905 |
Leistung | Physiker, Optiker, Sozialreformer, Ethischer Humanist |
Dem in Eisenach in einer freigeistigen Familie geborenen Ernst Karl Abbe verdanken Jena und darüber hinaus Thüringen Weltruhm durch dessen wissenschaftliche und unternehmerischen Leistungen. Unbestritten und aktuell sind Abbes Verdienste als Sozialreformer, nachzulesen in Band 1 Die Macht der Optik von Klaus Mütze, Hain Verlag 2004 ab Seite 78 „Die Gründung der Carl-Zeiss-Stiftung zu Jena“ und im Band 3 der Abbeschen Abhandlungen, um die sich der langjährige Mitarbeiter Abbes Siegfried Czapski verdient gemacht hat.
Das Verdienst Horst Groschopps ist es, in seinen „Dissidenten“ im Abschnitt „Deutschland von Weimar aus erneuern“ ab Seite 287 auf die Rolle von Ernst Abbe einzugehen. Jena zählte Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts zu den zwölf deutschen Zentren der Gesellschaft für ethische Kultur. Die örtliche „Freie Ethische Gesellschaft“ wiederum zählte zu den ersten Mitgliedern des deutschlandweiten Weimarer Kartells der Freidenker und nannte sich zu Ehren ihres Förderers Ernst Abbe 1911 fortan in „Kulturgesellschaft Ernst Abbe“ um. Bezogen auf das letzte Drittel des 19. Jahrhunderts sprach Gerhart Hauptmann leidenschaftlich von einer Zeit „weltbewegender Herausforderung, die mit weltbewegenden Gedanken verbunden war“.
Dazu führen Ignasiak/Lindner in ihrem Werk Das Philosophische Thüringen weiter aus:
„um 1900 (ist Jena) mit der Abbe-Frege-Haeckel-Schott-Zeiß Zeit zu einem solch vielfältig-innovativen Unternehmungsort des praktischen und theoretischen Geistes geworden, dass sein Platz in der deutschen und europäischen Wissenschafts-, Philosophie- und Kulturgeschichte einzigartig zu nennen ist.